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Survival Guide für Studienanfänger

Wenn Sie auf dieser Seite gelandet sind, dann sind Sie vermutlich gerade auf die ersten Probleme im Studium gestoßen. Auch, wenn es Ihnen vielleicht so vorkommt, Sie sind sicherlich nicht der einzige Studienanfänger mit diesen Problemen. Auf dieser Seite haben wir daher ein paar Tipps und Hinweise gesammelt und zeigen Ihnen auch, welche Hilfsangebote es für Sie gibt. An manchen Stellen kommen wir leider nicht ganz ohne den "erhobenen Zeigefinger" aus - aber glauben Sie uns, wir sprechen aus der Erfahrung unseres eigenen Studiums und dem, was wir mit etlichen Ihrer Kommilitonen schon erlebt haben: Wir wollen, dass Sie Ihr Studium gut meistern!

Eigeninitiative ist sicher einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Studiums.

Sei immer gut vorbereitet!

Wenn du den bisherigen Stoff nicht verstanden hast, wird es schwer sein, den aktuellen Stoff zu verstehen. Du solltest daher grundsätzlich versuchen, alles nachzuvollziehen; am besten ist natürlich eine Mitschrift in eigenen Worten.

Literatur und das Internet!

Bevor Sie eine Frage (außerhalb der Vorlesung oder Übung) stellen, versuchen Sie selber, eine Lösung zu finden. Je mehr Sie selber ausprobieren, desto mehr werden Sie auch mit einer Antwort von uns anfangen können.

Fragen!

Viele Lehrveranstaltungen benutzen ILIAS zur Kommunikation. Stellen Sie die Frage am besten öffentlich und versuchen Sie, dort auch Fragen Ihrer Kommilitonen zu beantworten. Dadurch festigt sich Ihr Wissen und Verständnisprobleme werden sichtbar und können korrigiert werden!

Üben, üben, üben!

Je mehr, desto besser! Wenn man etwas genug übt, wird man darin gut.

Übung spielt im Informatikstudium eine zentrale Rolle. Man lernt weder Mathematik noch Informatik durch allein durch die Anwesenheit in der Vorlesung. Es ist das eigenständige Bearbeiten von Übungsaufgaben und das aktive Lernen, das euch in die Lage versetzen wird, selbstständig schwierige Probleme zu lösen.

Im Normalfall gibt es zu jeder Vorlesung ein Übungsblatt, das man innerhalb einer Woche bearbeiten muss. Um an der Klausur teilnehmen zu dürfen muss eine bestimmte Anzahl der Übungspunkte erreicht werden.

Gerade im ersten Semester können einen die Übungsblätter schon einmal überfordern, daher ist es wichtig mit System an die Sache heranzugehen.

Wie geht man an ein Übungsblatt heran?

Das wichtigste als erstes: So früh wie möglich!

Übungsblätter erscheinen in der Regel wöchentlich und Sie haben dann auch etwa eine Woche Zeit für die Bearbeitung. Verschenken Sie diese Zeit nicht und schauen Sie sich die Übungsblätter so früh wie möglich das erste Mal an. Anschauen bedeutet hierbei wenigstens, die Aufgaben alle gelesen und verstanden zu haben. Um zu prüfen, ob Sie eine Aufgabe verstanden haben, sollten Sie versuchen, diese in eigenen Worten zu formulieren. Gelingt Ihnen dies nicht haben Sie mit großer Sicherheit noch Verständnisprobleme. Viele wichtige Ideen für die Lösung von Aufgaben kommen einem spontan, unter der Dusche oder mitten in der Nacht. Diese - wichtigen - Ideen können Sie aber nur dann mitnehmen, wenn Ihnen die Aufgaben bereits bekannt sind. Diese und weitere Tipps finden Sie auch auf den Webseiten von Prof. Dr. Manfred Lehn. Auch wenn sein Artikel bezieht sich zwar eigentlich auf Mathematik Übungsblätter bezieht, so gelten doch die meisten seiner Hinweise auch für Informatik Übungsblätter.

Was bringt mir die Übung?

Wir hören oft, dass Studierende nicht zur Übung gehen, weil Sie die Zeit lieber nutzen, um - oft auf die letzte Minute - noch ein Übungsblatt zu lösen und abzugeben. Aus unserer Sicht ist dies ein großer Fehler. Gerade Studierende, die Schwierigkeiten bei der Bearbeitung der Übungsaufgaben haben sollten die Übung unbedingt nutzen.

  • In vielen Übungen werden vorbereitende Aufgaben für das nächste Übungsblatt besprochen. Sie sehen hierbei zum Einen, wie man an solche Aufgaben grundsätzlich herangehen kann und zum Anderen bekommen Sie häufig auch (implizit oder explizit) Tipps für Ihre eigenen Lösungen.
  • Bei einem solchen Übungsformat wird in der Regel die Musterlösung nicht ausführlich besprochen. Sie sollten diese aber bereits vor der Übung vorbereitet haben. Falls Sie Fragen haben, oder auch alternative Lösungswege besprechen möchten, werden Sie aktiv! Stellen Sie Ihre Fragen und nutzen Sie Ihre Kommilitonen und Tutoren um möglichst viel zu lernen! Die Übungsgruppenleiter sind in der Regel froh, wenn "endlich" jemand Fragen stellt.
  • In anderen Übungen werden ausführlich die Lösungen der abgegebenen Aufgaben besprochen. Nutzen Sie diese Übungen um häufige Fehler und die Lösungswege anderer Personen kennenzulernen. Auch wenn Sie eine Aufgaben gelöst haben gibt es vielleicht einen eleganteren oder einfacheren Weg zur Lösung.
  • In Übungen gibt es auch oft die Möglichkeit die eigenen Lösungen vorzustellen. Trauen Sie sich, dies zu machen. Sie üben dabei die Präsentation Ihrer Ergebnisse und werden direkt auf Fehler aufmerksam gemacht. Denken Sie daran, dass auch Ihre Kommilitonen von Ihren Fehlern profitieren können. Die Korrektur Ihrer Lösungspräsentation ist keineswegs böse gemeint sondern immer zu Ihrem Vorteil.

Egal, welches Übungsformat in der jeweiligen Veranstaltung angewendet wird. Alle Übungen leben von der aktiven Mitarbeit ihrer Teilnehmer. Sie tragen zu einer guten Übung bei, indem Sie Feedbackmöglichkeiten an Ihren Tutor nutzen, Ihre Fragen stellen und Ihre Wünsche und Erwarttungen teilen. Seien Sie kein passiver Konsument!

Falls Sie sich, gerade zu Beginn des Studiums, überfordert fühlen, sind Sie damit nicht allein. Der Umstieg von der Schule zur Uni fällt vielen Ihrer Kommilitonen schwer. Hier für kann es viele Gründe geben:

Mathematik und mathematische Notation

Die Mathematik, wie Sie sie in den ersten Semestern kennenlernen unterscheidet sich wahrscheinlich deutlich von dem, was Sie aus der Schule kennen. Das gleiche gilt für Beweise und mathematische Notation, die auch in Informatikvorlesungen vorkommen können. Leider können wir darauf nicht viel mehr antworten als "Üben, üben, üben!". Mathematik ist schwierig aber leider eine notwendige Grundlage. Lassen Sie sich nicht verrückt machen. Tun Sie also was Sie können, um die Klausuren zu bestehen, aber falls Sie eine Klausur nicht bestehen, können Sie diese in der Regel wiederholen.

Der Tag bräuchte mindestens 36 Stunden

Wenn Sie das Gefühl haben an einem Tag nicht genug zu schaffen, dann überprüfen Sie Ihr Zeitmanagement. Sie wissen, dass 30 LP im Semester einem Aufwand von 900 Stunden in (oft nur) 15 Wochen entsprechen. Daraus ergibt sich ein wöchentlicher Aufwand von 60 Stunden. Ganz klar: Das ist verdammt anstrengend! Unsere Tipps um diesen Aufwand zu schaffen:

  • Verteilen Sie Ihre Präsenzveranstaltungen so gut wie möglich über die gesamte Woche.
  • Bearbeiten Sie Ihre Übungsaufgaben frühzeitig.
  • Schreiben Sie nicht nur die Veranstaltungen in der Universität, sondern auch Ihre Lernzeiten, Treffen mit Ihrer Lerngruppe, Sport und andere Freizeitaktivitäten und gegebenenfalls Ihre Arbeitszeiten in Ihren Stundenplan. So bekommen Sie einen Überblick und können vielleicht noch besser planen.
  • Ganz wichtig: Planen Sie genug Zeit zur Erholung ein. Wenn Sie nicht genug Pausen machen werden Sie nicht effizient arbeiten können und brauchen für die gleiche Arbeit viel mehr Zeit (die Sie nicht haben).

Wenn Sie Ihr Zeitmanagement selber nicht in den Griff bekommen suchen Sie sich Hilfe. Es gibt viel Literatur zu dem Thema (auch in der Universitätsbibliothek), die Universität bietet Kurse an (häufig über das SSC) oder Sie bitten Ihr privates Umfeld um Hilfe.

Alleine schaffe ich das alles nicht

Diese Beobachtung ist für die meisten Studierenden völlig korrekt. Auch, wenn Sie nicht Abschreiben dürfen und Ihre Lösungen immer selber aufschreiben sollten (und in der Regel auch müssen), spricht nichts dagegen den Lernstoff, Aufgaben und Lösungen in einer Lerngruppe zu diskutieren und Ideen auszutauschen. Wenn Sie noch keine entsprechenden Kontakte haben, versuchen Sie in den Onlineforen zur Veranstaltung und in Ihren Präsenzveranstaltungen Kontakte zu knüpfen. Es gibt fast immer noch mehr Studierende die noch eine Lerngruppe suchen. Darüber hinaus helfen Ihnen auch Ihre Übungsgruppenleiter und das Mentoringteam gerne weiter.

Am Ende des Semester steht für fast jeder Ihrer Fächer eine Klausur (später eine mündliche Prüfung) an.

Wann sind die Klausuren?

Die Termine für die Klausuren werden normalerweise in den ersten Vorlesungen bekannt gegeben. In der Regel wird eine Klausur kurz nach Ende der Vorlesungszeit und eine weitere kurz vor Beginn der nächsten Vorlesungszeit angeboten. Falls Ihnen die Termine nicht genannt werden und diese auch nicht auf der Veranstaltungshomepage oder im ILIAS stehen fragen Sie bei Ihrer Lehrperson nach.

Was darf ich mit in die Klausur nehmen?

Das hängt von der jeweiligen Veranstaltung ab. Manchmal gar nichts, manchmal ein Din-A4 Blatt, manchmal auch alles, was Sie möchten (von elektronischen Hilfsmitteln abgesehen). Die erlaubten Hilfsmittel werden ebenfalls in der Vorlesung bekannt gegeben.

Achtung: Gerade sogenannte "Kofferklausuren", bei denen man quasi beliebig viele Bücher mitnehmen darf, verleiten dazu, während der Klausurzeit zu wenig zu schreiben und zu viel zu Blättern. Die besten Materialien nutzen Ihnen nichts, wenn Sie sich in Ihnen nicht auskennen. Ein gut vorbereiteter und übersichtlicher Spickzettel (falls erlaubt) bringt Ihnen häufig mehr als 10 Bücher. Außerdem lernen Sie bei der Erstellung des Zettels eine Menge.

Wie bereite ich mich auf die Klausur am besten vor?

Wie man sich auf eine Klausur vorbereitet kommt etwas auf die Vorlesung an, aber die regelmässige Teilnahme an den Übungen und der Vorlesung ist schon einmal ein guter Anfang.

Für programmierlastige Prüfungen sollte man sich auch einmal hinsetzen und üben auf Papier zu programmieren. In der Klausur muss man das tun und hat keinen Code-Editor mit Autovervollständigung zur Verfügung und man kann das Programm auch nicht laufen lassen. Aber keine Angst, wenn Sie mal ein Semikolon oder eine Klammer vergessen, bei der Bewertung werden solche kleinen Fehler, in der Regel, nicht bewertet.

Schauen Sie sich am besten auch alte Klausuren an. Die Fachschaft Informatik pflegt ein entsprechendes Archiv und häufig werden auch Probeklausuren angeboten.

Durchgefallen. Was jetzt?

Bekommen Sie jetzt vor allem keine Panik. Auch erfolgreiche Studierende fallen schon einmal durch eine Prüfung. Für alle Informatikveranstaltungen haben Sie mehr als einen Versuch.

  • Sie wissen jetzt, wie die Prüfung bei Ihrem Dozenten aussieht und was er erwartet.
  • Nutzen Sie die Klausureinsicht um mehr über Ihre Fehler und die Korrektur herauszufinden.
  • Falls es ein Nachklausurtutorium gibt, besuchen Sie es.
  • Sie haben jetzt die vorlesungsfreie Zeit zur Vorbereitung. Arbeiten Sie alle Übungsaufgaben erneut durch (auch die einfachen!). Suchen Sie sich Kommilitonen, die ebenfalls die zweite Klausur schreiben und bilden Sie Lerngruppen. Erklären Sie sich schwierige Sachverhalte und korrigieren Sie Ihre Aufgaben gegenseitig.

Verschiedene Stellen innerhalb der Universität bieten Ihnen Hilfe an, wenn Sie im Studium Probleme haben.

  • Bei Fragen zu Übungsaufgaben oder zur Vorlesung: Sprechstunden der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen, Professor*innen, Übungsgruppenleiter*innen und gegebenenfalls ILIAS Foren.
  • Vom Studierenden Service Center wird unter anderem allgemeine Studienberatung, eine Erstsemestersprechstunde, psychologie Beratung und verschiedene Kurse zur Studienorganisation angeboten.